Horst Bichinger,
Altenmedingen
Hier findest Du alle Beiträge rund um die Planung zum Bau der A39. Die Beiträge sind kalendarisch sortiert.
Wer endlich seinen Kaffee oder Tee mit Stil schlürfen, und dabei noch gleich seine Meinung zur A39 zum Ausdruck bringen möchte, der kommt an ihnen nicht vorbei:
Die limitierte Eberheart-Tasse ist da!
DIe Tassen können erstmals bei unserem BI-Treffen am kommenden Montag (17. Juni) gegen eine Spende von nur 6 Euro erstanden werden. Ein Muß für jeden A39-Kritiker!
Hindernisse für die A39
Die Grünen Landtagsabgeordneten Miriam Staudte und Heiner Scholing erläuterten im Rahmen ihrer A39-Bereisung welche Hürden Bündnis 90/Die Grünen der A39 in den Weg legen werden.
Das haben wir für alle Interessierten in einem kleinen Film festgehalten.
Und hier der Link zum FIlm auf Youtube.
Drei grüne Landtagsabgeordnete hatten sich am Montag, den 6. Mai, aufgemacht, um die geplante Trasse der A 39 zu bereisen, sich zu informieren und Fragen der Bürgerinitiativen zu beantworten. Der Gesprächsbedarf war offenbar größer als gedacht. Denn die drei teilten sich auf, um halbwegs im Zeitplan zu bleiben. Zwei von ihnen, Miriam Staudte und Heiner Scholing, kamen an die Vierenbach-Niederung zwischen Wulfstorf und Hohnstorf.
Dort wurden sie von etwa 60 Bürgern aus Niendorf, Wulfstorf und Hohnstorf erwartet. Diese wollten wissen, wir die Grünen ihr Versprechen umsetzen werden, Hürden gegen die A 39 zu errichten. Um es anschaulich zu machen, wurden ganz real Hürden aus Strohballen und Stangen aufgebaut und beschriftet.
Sieben Hürden sollten die Grünen benennen. So lösten sie die Aufgabe:
1. Heiner Scholing: Kommunikation
Er will mit Autobahnbefürwortern das Gespräch suchen, um verkrustetes Denken aufzubrechen.
2. Miriam Staudte: Alternativen verdeutlichen
In Bezug auf die A 39 ist für sie die größte Errungenschaft des Koalitionsvertrages, dass Alternativen betrachtet werden sollen. Konkret geht es hier um den Ausbau der B4.
3. Heiner Scholing: Neubewertung 1
Im Koalitionsvertrag steht, dass angesichts knapper Kosten alle Vorhaben neu bewertet werden, so Scholing. Dabei spielt auch die Umweltverträglichkeit eine Rolle. Zwar sei es ungünstig, dass die Grünen nicht das Verkehrsministerium besetzt hätten, aber das Umweltministerium könne hier durchaus eine Hürde aufbauen.
4.Miriam Staudte: Problembewußtsein nach Hannover tragen
Niedersachsen ist ein großes Land mit vielen Brennpunkten. Die Grünen wollen im Landtag das Bewußtsein für die Probleme schärfen, die der Bau der A 39 in Bienenbüttel und anderen Orten verursachen würde.
5. Heiner Scholing: Neubewertung 2
Die Belange der Landwirtschaft, die durch die A 39 erheblich an Fläche und Einkommen verlieren würde, müssen stärker berücksichtigt werden. Dafür stehe der neue Landwirtschaftsminister.
6. Miriam Staudte: Neue Bündnispartner gewinnen
Bei der Verkehrspolitik sind die Grünen noch nicht so weit wie bei der Energiewende. Dort gibt es gesellschaftlichen Konsens, bei der Verkehrspolitik nicht. Daher sehen die Grünen auch eine Aufgabe darin, weitere gesellschaftliche Milieus in den Widerstand gegen die Autobahn einzubinden, beispielsweise die Jägerschaft.
7. Heiner Scholing: Neubewertung 3
Finanzierbarkeit der Autobahnpläne. Das ist die größte Hürde für die A39, glaubt Scholing. In Zeiten knapper Kassen könne es kein "einfach weiter so" geben.
Fazit: Aus Sicht der Bürgerinitiativen ist das alles natürlich noch viel zu unkonkret. Sie werden genau beobachten, wie die Grünen ihre Absichtserklärungen umsetzen werden.
Warum ist es gut, dass die Gemeinde Bienenbüttel eine Stellungnahme zum Raumordnungsprogramm abgibt und sich darin erneut gegen den geplanten Trassenverlauf der A 39 ausspricht? Die Antwort gibt BI-Sprecher Wolfgang Schneider als Antwort auf einen Leserbrief in der AZ
Leserbrief – Antwort auf Horst Bichinger
Obwohl die AZ Horst Bichingers Leserbrief mit einer polemischen Tatsachenbehauptung („Bienenbütteler setzen aufs St.-Florians-Prinzip“) überschrieben hat, möchte ich die von Herrn Bichinger formulierten Fragen ernstnehmen und ganz unpolemisch beantworten.
Was ist geschehen? Auf Empfehlung und nach einer Vorlage des Bienenbütteler A-39-Begleitausschusses hat der Bau- und Planungsausschuss der Gemeinde in seiner Stellungnahme zum Entwurf des neuen Regionalen Raumordnungsprogramms (RROP) des Landkreises seine Ablehnung des Trassenverlaufs der Autobahn über das Gemeindegebiet ein weiteres Mal bekräftigt. Wie aus dem Text der Stellungnahme hervorgeht, stützt er sich dabei auf Beschlüsse des Gemeinderats aus den letzten sieben Jahren. Ich zitiere, um mögliche Missverständnisse auszuräumen, aus dieser Stellungnahme etwas vollständiger als die AZ in ihrem Bericht vom 4. April: „Mit Blick auf die (im RROP-Entwurf) formulierte Forderung nach einer vollständigen und zügigen Realisierung der A 39 von Lüneburg nach Wolfsburg wiederholt die Gemeinde Bienenbüttel ihre bereits in den Einwendungen zum Planfeststellungsverfahren des Abschnitts 1 formulierte Ablehnung der Vorzugstrasse der A 39, sofern sie über das Gemeindegebiet verläuft. Das gilt auch für die im Verlauf der Vorzugstrasse geplanten Nebenanlagen, sofern sie auf dem Gebiet der Gemeinde Bienenbüttel angesiedelt sind. Die Gemeinde Bienenbüttel verweist zu diesem Zweck auf die einschlägigen Beschlüsse ihres Rates vom 22.06.2006 (Ablehnung der Vorzugstrasse), 27.10.2009 (Ablehnung einer PWC-Anlage im Bereich des Ortsteils Hohnstorf) und 30.3.2011 (Ablehnung jeglicher Rastanlage auf dem Gebiet der Gemeinde Bienenbüttel).“
Was nun, fragt Herr Bichinger, ist ein Begleitausschuss? Der Bienenbütteler A-39-Begleitausschuss ist vor nunmehr zwei Jahren auf Vorschlag der CDU eingerichtet worden. In ihm vertreten sind Abgesandte aller im Gemeinderat vertretenen Parteien; hinzu kommen die Ortsvorsteher der an der geplanten Autobahntrasse liegenden Ortschaften (Edendorf, Hohnstorf, Wulfstorf), je ein Vertreter der Wirtschafts- und Tourismus-Gemeinschaft (WTG), der BI Hohnstorf, der Landwirtschaft, der Jägerschaft und der Verwaltung. Aufgabe des Ausschusses ist es, im Zusammenhang der A-39-Planungen darauf zu achten, dass die Interessen der Gemeinde und ihrer Bürger/innen gewahrt und durch konkrete Planungsvorhaben nicht etwa geschädigt werden. Es wird Sie, Herr Bichinger, sicherlich interessieren, dass bislang sämtliche, die konkreten Planungen der A-39-Trasse grundsätzlich sehr kritisch beurteilenden Stellungnahmen des Begleitausschusses (u.a. eben auch die oben zitierte) einstimmig verabschiedet worden sind. Der Grund dafür ist einfach: Es steht für die Mitglieder des Begleitausschusses außer Frage, dass die A 39, so wie sie zur Zeit geplant wird, für die Gemeinde Bienenbüttel keine Vorteile, aber viele Nachteile hat. Die Gemeinde vor den Nachteilen der geplanten Autobahn zu schützen, ist aber gerade Aufgabe des Begleitausschusses, eine Aufgabe im übrigen, die mit dem St.-Florians-Prinzip nichts, mit der Verantwortung der politischen Gremien für ihre Gemeinde dafür um so mehr zu tun hat.
Das können Sie auch daran erkennen, dass die Gemeinde Bienenbüttel nicht die einzige ist, die sich kritisch gegen die A-39-Planungen wendet. Ähnliche, mitunter noch weitergehende Stellungnahmen haben bereits Altenmedingen, Barendorf, die Stadt Bad Bevensen, die Samtgemeinde Ostheide (LG), Wendisch-Evern und, im Süden der Trasse, Jembke abgegeben. Je konkreter die Autobahnplanungen werden, desto stärker wird eben auch die Kritik an ihnen, da den Betroffenen oft erst im Planungsverlauf klar wird, was da eigentlich auf sie zukommt.
Und was das im RROP-Entwurf vorgesehene riesige „Vorbehaltsgebiet Sandabbau“ in unmittelbarer Nähe des Dorfes Hohnstorf betrifft, so haben Sie den Beschluss des Bau- und Planungsausschusses nicht verstanden. Dieses „vorbehaltene“ Sandabbaugebiet ist etwa doppelt so groß wie der gesamte Ort und liegt in einem als Naherholungsgebiet ausgewiesenen Bereich. Gerade weil ein regionaler Bedarf an solch immensen Sandmengen nicht zu erkennen ist, hat der Bau- und Planungsausschuss der Gemeinde folgende, von Ihnen leider missverstandene Stellungnahme beschlossen (wie die zur A 39 ebenfalls einstimmig): „In Übereinstimmung mit den Zielen der Raumordnung wäre es wünschenswert, den planvollen, sparsamen, umweltverträglichen und räumlich konzentrierten Sandabbau bereits im Rahmen des RROP durch eine bedarfsorientierte Darstellung zu steuern. Daher ist die Fläche bei Hohnstorf dem regionalen Bedarf anzupassen.“ Der Bau einer Autobahn aber wäre gerade keine „regionale“ Maßnahme. Auch er könnte daher, anders als Sie argwöhnen, zur Rechtfertigung eines solch monströsen Sandabbaugebiets nicht herangezogen werden.
Wolfgang Schneider
(Sprecher des A-39-Begleitausschusses Bienenbüttel)
Leserbrief zum Artikel „Nein zur A 39 auf Gemeindegebiet“, AZ vom 4. April:.
Nein zur A 39 auf Gemeindegebiet? Aber danach folgt eine von einem Bienenbütteler Begleitausschuss – was ist das eigentlich? – erarbeitete Stellungnahme, die den kompletten A 39 Bau nahezu einfordert: also Ja zur A 39 – aber nicht bei uns! Was ist das für ein Meinungs-Herumgeeiere. Der Bienenbütteler CDU stößt das Vorbehaltsgebiet (für Sandabbau) sauer auf. Doch auch hierfür gibt es eine maßgeschneiderte Lösung: „Der Abbau soll durch eine bedarfsorientierte Darstellung gesteuert und die Abbauflächen den regionalen Bedürfnissen angepasst werden.“ Hä? Ist damit gemeint: 1. Bienenbüttel unterstützt den Bau der A 39 – aber nicht auf ihrem Gemeindegebiet ! 2. Bienenbüttel hat nichts gegen den dafür nötigen Sandabbau, solange der durch das RROP befürwortet wird (CDU-Vorschlag). Also, frei nach dem Motto: Wasch mich, aber mach mich nicht nass oder nach dem St.-Florians-Prinzip! Und damit zeigt sich W. Schneider laut AZ zufrieden und völlig einverstanden ... War das wirklich alles so gemeint ?
Horst Bichinger,
Altenmedingen
Die SPD im Bezirk Uelzen/Lüchow-Dannenberg trommelt für die A 39. Die Grünen im Landkreis Uelzen haben nun darauf mit der nachstehenden Presseerklärung reagiert.
Für eine neue Verkehrspolitik
Seit dem 19. Februar haben wir in Hannover eine rot/grüne Landesregierung. Trotz vieler Gemeinsamkeiten bleibt unsere Auffassung zum Bau neuer Autobahnen verschieden. Dennoch ist es gelungen, auch für die Verkehrspolitik Gemeinsamkeiten zu benennen. Die Koalitionspartner sind sich in der Einschätzung der sehr engen finanziellen Rahmenbedingungen einig! Eine Beschleunigung des Vorhabens A39 durch höhere Landesmittel, wie es die schwarz-gelbe Landesregierung vorhatte, wird es nicht geben. Statt dessen soll der Güterverkehr vorrangig auf Schiene und Wasser verlagert werden, beim Straßenbau stehen Erhalt und Sanierung vor Ausbau, erst dann folgen Neubaumaßnahmen.
Gerade unter den Vorzeichen sehr knapper Kassen ist es nur vernünftig, zu einem fundierten Abwägungsprozess zu kommen. Den Bau der A 39 immer wieder als alternativlos darzustellen, geht an den finanziellen Rahmenbedingungen und auch den Koalitionsverhandlungen vorbei! Es wurde vereinbart, den Ausbau der B4 in den Bundesverkehrswegeplan aufzunehmen. Das ist eine gute Alternative, die auch von den Umweltverbänden getragen wird, da nicht noch zusätzlich Naturräume zerschnitten werden.
Wir Grünen sehen die Auseinandersetzung um eine zukunftsfähige Infrastrukturpolitik vor dem Hintergrund der herausragenden Anforderungen, denen sich die Politik stellen muss: dramatische Verknappung der Ressourcen, Klimawandel, fortschreitende Versiegelung von Flächen und Verlust von Ackerboden, Bedrohung der Artenvielfalt.
Natürlich sehen auch wir, dass die Infrastruktur in unserer Region weiterentwickelt werden muss. Gerade deshalb setzen wir u.a. auf den Ausbau der B4, auf die Ertüchtigung des Schienennetzes sowie auf den Ausbau der Schleuse Scharnebeck.
Die neue Landesregierung setzt in allen Politikfeldern auf Dialog. Gerade bei einem so strittigem Thema wie der A 39 muss sich diese Dialogfähigkeit beweisen.
Die B190n soll einmal als Querspange die beiden in Planung befindlichen Autobahnen A14 und A39 verbinden. Was für Folgen hat dieses Konzept und wie weit sind die Überlegungen vorangeschritten?
Die Bürgerinitiative "Westliche Altmark" hatte dazu am 09. April zu einem Informationsabend eingeladen. Mehr als 50 Zuhörer haben sich eingefunden, um sich zu informieren und zu diskutieren. Wichtigster Punkt waren die Nachteile einer neuen Bundesstraße im Vergleich zu einer ertüchtigten und mit Ortsumfahrungen versehenen B71. Viele weitere Fragen wurden angesprochen: Ist die B190n für die Wirtschaft ein Vorteil? Ist sie für den Verkehr zwischen den Autobahnen notwendig? Was passiert, wenn eine der Autobahnen nicht gebaut wird?
Gastredner waren - neben Mitgliedern der BI „Westliche Altmark" - Professor Dr. Peter Pez von der Leuphana Univrsität Lüneburg sowie Christoph Erdmenger, wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen im Landtag von Sachsen-Anhalt.
Das Urteil über die aktuelle Planung fiel in jeder Hinsicht vernichtend aus: Der Neubau der B190n hätte entscheidende Nachteile gegenüber dem Ausbau der vorhandenen B71. Die B190n ist zum einen aus Gründen des Umweltschutzes abzulehnen. Zweitens wäre sie nicht in der Lage, die Wirtschaft in der Region zu fördern. Drittens ist die Straße für den Verkehr absolut entbehrlich, da für die Querverbindungen bereits vorhandene Straßen genutzt werden können, die vielfach sogar die geplanten Autobahnen besser verknüpfen könnten. Und falls eine der Autobahnen A14 oder A39 nicht gebaut wird (was angesichts knapper Kassen und steigenden Widerstands mehr als wahrscheinlich ist), dann ist die B190n schlichtweg unnütz.
Noch während der Informationsveranstaltung wurde beschlossen, eine Resolution gegen die B190n zu verfassen und auf den Weg zu bringen.
Die Resolution finden Sie hier: Resolution B190n, bzw. in unserem Downloadbereich.
In wenigen Tagen werden wir einen kurzen FIlm zu den Vorträgen auf unserem YouTube-Kanal vorstellen.
Die öffentliche Sitzung des Bauausschusses der Gemeinde Bienenbüttel am gestrigen Dienstag, dem 5. März, war in mehrerlei Hinsicht bemerkenswert:
* Wieder hatten viele Mitglieder der BI Hohnstorf den Weg ins Rathaus gefunden. Der Sitzungssaal reichte nicht aus, um die etwa 50 Bürger/innen zu fassen. Viele Autobahngegner/innen verfolgten vom Flur aus durch die offene Saaltür das Geschehen.
Bereits während der Einwohnerfragestunde wurde deutlich, dass die Bienenbütteler Bürger die Beschlussvorlagen der Verwaltung genau und kritisch betrachten.
* Es gab Lob für die sorgfältige Arbeit des A39-Begleitausschusses. Ein Schreiben an die Planungsbehörde, das der Begleitausschuss vorbereitet hatte, wurde von den Mitgliedern des Bauausschusses einstimmig verabschiedet. Darin geht es vor allem darum, noch einmal klarzustellen, dass die A 39 erhebliche Folgen für die Landwirte an der Trasse haben wird.
* Spannend wurde es beim Punkt 8 der Tagesordnung: „Regionales Raumordnungsprogramm (RROP)“. Die Gemeinde Bienenbüttel ist aufgefordert, zum Entwurf des neuen RROP Stellung zu nehmen. In der Beschlussvorlage der Verwaltung stand unter der Überschrift: „folgende Veränderungen sind aus Sicht der Verwaltung zu nennen“ auch der aus dem RROP-Entwurf referierte Punkt „vollständige zügige Umsetzung des Ausbaues der A 39 Lüneburg – Wolfsburg“ zu lesen – mit der abschließenden Beschlussempfehlung, dem RROP-Entwurf zuzustimmen:
So geht es nicht. Schließlich gibt es anderslautende Gemeinderatsbeschlüsse. Nach einer Intervention der BI, des Begleitausschusssprechers Wolfgang Schneider, und des grünen Landtagsabgeordneten und Mitglieds des Bauausschusses, Heiner Scholing, war klar, dass die politischen Gremien nun noch einmal ran müssen und über das RROP beraten. Der Begleitausschuss wird einen Vorschlag für eine Stellungnahme zum RROP-Punkt A 39 erarbeiten.
Bedarf an Nacharbeit gibt es auch beim Thema Fracking. Der Fracking vollständig ablehnende Beschluss der Gemeinde vom 20. Dezember letzten Jahres wurde in der Sitzungsvorlage der Verwaltung ebenfalls nicht berücksichtigt. Im Gegenteil: In der Beschlussvorlage ist unkritisch sogar von einer „Förderung“ die Rede.
Damit zeigte sich zum wiederholten Male: Es ist gut, wenn Bürger/innen aufpassen, was in ihren Gemeinden vorgeht. Es gibt noch einiges zu tun, damit die Interessen der Bürger/innen auch beim RROP berücksichtigt werden. Spätestens seit gestern Abend wissen das auch die Vertreter der politischen Parteien.
Der Rat der Gemeinde Bienenbüttel wird - gemäß Sitzungsvorlage zur Sitzung des Bau- und Planungsausschusses für dessen Sitzung am 05.03. - über eine Stellungnahme zum Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) des Landkreises Uelzen entscheiden. DIe Gemeinden des Landkreises sind aufgefordert diese bis zum 14.07. abzugeben.
Wir bitten, aufgrund der unten genannten Punkte, alle Bürger an der öffentlichen Sitzung des Bau- und Planungsausschusses am Dienstag, 5. März um 18.30 Uhr im Sitzungszimmer des Rathauses in Bienenbüttel teilzunehmen! Die Nachteile dürfen nicht unwidersprochen hingenommen werden.
Der Entwurf des RROP bringt für Bienenbüttel - sofern es zu einer Umsetzung kommt - erhebliche Einschnitte and Benachteiligungen:
- An den Ortschaften Hohnstorf, Edendorf und Bargdorf sind Sandabbaugebiete vorgesehen, deren Größe die der Ortschaften bei Weitem übersteigt. Die Abbaugebiete werden bis an die örtliche Bebauung herangeführt.
Wozu sollen diese Abbaugebiete dienen? Offensichtlich soll hier dem Bau der A39 der Weg geebnet werden. Anders lässt sich der Bedarf an solch großen Sandabbaugebieten nicht erklären. Sofern ein Abbau ohne Bezug auf die A39 stattfindet, wird der LKW-Verkehr quer durch Bienenbüttel geführt werden.
- Die Trasse der geplanten Autobahn A39 ist eingezeichnet, es wird völlig undifferenziert deren Umsetzung gefordert.
Die Gemeinde Bienenbüttel hat bereits mehrere Ratsbeschlüsse zu diesem Thema gefasst. Darin wird unter anderem die jetzige Trassenführung abgelehnt. Die Beschlüsse müssen in die Stellungnahme der Gemeinde einfließen! Im Übrigen ist der A39-Begleitausschuss nicht informiert worden, und konnte daher keine Stellungnahme ausarbeiten. Hier wird ein offizielles Gremium umgangen.
- Ganz nebenbei wird auch noch die Öl- und Gasförderung - also auch das stark umstrittene Fracking - befürwortet.
Die Auswirkungen von Fracking sind nicht absehbar. Eine - auch noch so schwammige - Befürwortung ohne jeglichen fachlichen Hintergrund muß abgelehnt werden.
Hier einmal die zeichnerische Darstellung der Sandabbaugebiete:
Hier ein Auszug aus der Sitzungsvorlage zur Sitzung des Bauausschusses:
- Die vorhandenen Erdöl- und Erdgasfelder stellen wirtschaftlich nutzbare Energiequellen dar.
Die weitere Exploration auf Erdöl und Erdgas ist zu fördern.
Hierunter ist auch das sogenannte „Fracking“ zu verstehen. Daher ist auf Seite 24 der Begründung
zum RROP unter Ziffer 04 aufgeführt, dass bei Maßnahmen zur Aufsuchung bzw.
zur Gewinnung von Bodenschätzen eine Schädigung von Menschen und Umwelt auszuschließen
ist.
- Vollständige zügige Umsetzung des Ausbaues der A 39 Lüneburg – Wolfsburg.
Sowie der völlig undifferenzierte Beschlußvorschlag:
Beschlussvorschlag
Dem Entwurf des Regionalen Raumordnungsprogramms wird zugestimmt.
Die vollständigen Dokumente finden Sie im Download-Bereich auf www.hohnstorf-2011.de, Im Rats- und Bürgerinformationssystem der Gemeinde Bienenbüttel, sowie unter den folgenden Links:
Sitzungsvorlage Bauausschuss Sitzung 5.3.2013 Anlage Bauausschuss Sitzung 5.3.2013
Aus Sicht der Landtagsgrünen wird sich die Niedersächsische Landesregierung in den kommen Jahren im Schwerpunkt um den Erhalt und die Sanierung der Verkehrswege kümmern müssen. Für den Neubau von Straßen sei der Spielraum gering; dies gelte insbesondere für Großprojekte wie Autobahnen. "Für den von CDU und FDP zu verantwortenden Sanierungsstau werden alle zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel benötigt", sagte die verkehrspolitische Sprecherin Susanne Menge am Montag (heute) in Hannover. Auch in den bundesweit von der Daehre-Kommission vorgenommenen Bewertung der Projekte sei deutlich geworden, dass künftig jährlich mindestens 7,2 Milliarden Euro nötig seien, um den aktuellen bundesweiten Sanierungsstau zu beheben.
Menge erinnerte daran, dass die Landesbehörde für Verkehr in Niedersachsen schätzt, dass jährlich allein 250 Millionen Euro für den Erhalt von Bundesfernstraßen benötigt würden. Zusätzlich bestünden Belastungen durch laufende, bereits im Bau befindliche Projekte. "Realistisch heißt das für Niedersachsens Verkehrspolitik, dass in den nächsten Jahren kein Spatenstich gesetzt werden kann", sagte die Grünen-Politikerin.
Angesichts fehlender Mittel kämen auch die 241 Aus- und Neubauten von Bundesstraßen und Autobahnen auf den Prüfstand, die Schwarzgelb Ende 2012 für den kommenden Bundesverkehrswegeplan angemeldet hatten. Menge: "Unsere Aufgabe ist es, mit wenig Mitteln so gut wie möglich unsere Infrastruktur nachhaltig sicherzustellen. Der Neubau von Straßen ist ganz sicher dafür nicht die geeignete Strategie."