Es bleibe dabei, die SPD wolle die Zusage aus den Koalitionsgesprächen erfüllen und den Ausbau der B 4 mit Ortsumgehungen für den neuen Bundesverkehrswegeplan anmelden, betonte Kirsten Lühmann (SPD) am Freitag, den 21. Juni, in Edendorf (Bienenbüttel). Etwa 40 Bürger waren dem Aufruf der BI Hohnstorf gefolgt und gekommen, um bei Kaffee und Kuchen mit Kirsten Lühmann über die A 39 zu diskutieren.
Es war eine lebhafte Debatte. Die SPD-Politikerin, die auch Mitglied im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages ist, verhehlte nicht, dass sie sich auch als Interessenvertreterin jener Bürger sieht, die sich für eine A 39 aussprechen. Allerdings zeigte sie sich offen für Alternativen. Daher findet Kirsten Lühmann es richtig, den Ausbau der B 4 zur 2-plus-1-Variante mit entsprechenden Ortsumgehungen ernsthaft zu prüfen. Denn angesichts knapper Gelder sollen alle Verkehrsprojekte des Bundes auf ihre Wirtschaftlichkeit neu geprüft werden.
Die BI Hohnstorf erinnerte an die neuen Kriterien für den neuen Bundesverkehrswegeplan. Sie stellen vor allem auf ein hohes Nutzen-Kosten-Verhältnis ab. Die A 39 dürfte mit dem weit unterdurchschnittlichen Wert von 1,9 eigentlich keine Chance haben. Die BI Hohnstorf freute sich ferner über die Zusage von Kirsten Lühmann, sie dabei zu unterstützen, Sachinformationen von den Behörden zu bekommen. Bisher sind die Grundlagen der Autobahnplanung intransparent. Da eine Autobahn ein Bundesprojekt ist, das die Länder praktisch durchführen, sollte auch für die jeweiligen Planungsbehörden der Bundesländer das sogenannte Informationsfreiheitsgesetz des Bundes gelten. Doch alle Anfragen der BI Hohnstorf, Einsicht in Gutachten zu bekommen, hat die niedersächsische Straßenbaubehörde bislang abgelehnt. Die SPD-Abgeordnete will sich für mehr Transparenz einsetzen.
Im übrigen verwies Kirsten Lühmann darauf, dass auch innerhalb der SPD durchaus unterschiedliche Meinungen zur A 39 zu finden seien. Ebenso wie die Grünen setzen auch die Sozialdemokraten in der Verkehrspolitik auf Erhalt vor Neubau.